Gottesanbeterin
Der Klimawandel machts möglich: Zunehmend häufiger finden sich Gottesanbeterinnen in Brandenburg - so auch in Kolochau. Entdeckungen gerne melden unter naturgucker.de
Die Gottesanbeterin bewohnt Büsche und Sträucher, aber man findet sie auch auf dem Boden des Graslandes. Sie liebt besonders sonnige Hänge und Waldränder. Dort krabbeln die erwachsenen Tiere hauptsächlich von August bis Oktober herum.
Gottesanbeterinnen fliegen nicht gerne und bewegen sich meistens auch sehr langsam. Deshalb sitzen sie oft tagelang auf derselben Pflanze, manchmal sogar immer auf dem selben Zweig. Dort beobachten sie ihre Umgebung und warten auf Beute. Denn Fangschrecken sehen sehr gut.
Sie sitzen, häufig mit dem Kopf nach unten, bewegungslos auf einer Pflanze und warten darauf, dass sich ein unvorsichtiges Insekt nähert. Dann klappen sie blitzschnell die gefalteten Fangbeine aus und packen das Beutetier. Dabei klappen sie die Fangbeine wie ein Taschenmesser zusammen. Weil die Fangbeine Haken und Dornen haben, können die gefangenen Insekten nicht fliehen. Die Fangschrecken lähmen ihre Beute dann mit einem Genickbiss und fressen sie auf.
Die Gottesanbeterin ist ein Räuber. Fliegen, Heuschrecken, Bienen, Wespen und andere kleine Insekten stehen ganz auf ihrem Speisezettel. Ab und zu fängt sie auch eine Spinne. Manchmal frisst sie sogar Artgenossen. Manchmal schleichen sich Gottesanbeterinnen auch ganz langsam an ihre Beute heran. Dann gehen sie wie in Zeitlupe und nähern sich dem Beutetier mit winzigen Schritten.
Nach der Paarung legen die Weibchen 100 bis 300 Eier in Behältern ab, die auch Kokons oder Ootheken genannt werden. Diese Behälter sind etwa 2,5 Zentimeter lang und 1,5 Zentimeter breit. Sie sehen aus wie kleine Pilze und werden oft an Blättern oder Halmen abgelegt. Die Behälter schützen die Eier vor dem Austrocknen und vor kalten Temperaturen. Das ist wichtig, denn die Eier müssen in den Kokons überwintern.
Die erwachsenen Tiere sterben im Spätjahr, wenn die kalte Jahreszeit beginnt.
Der Klimawandel machts möglich: Zunehmend häufiger finden sich Gottesanbeterinnen in Brandenburg - so auch in Kolochau. Entdeckungen gerne melden unter naturgucker.de
Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa), auch als Gemeine Gottesanbeterin oder nur als Gottesanbeterin bezeichnet, ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Vertreterin der Fangschrecken. In Deutschland ist sie in der Roten Liste in die Kategorie 3 („gefährdet“) eingruppiert und genießt besonderen Schutz. Deshalb darf sie u. a. weder gefangen noch getötet werden (Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) , Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)
Weibchen können bis zu 80 mm lang werden, die Männchen sind deutlich kleiner und erreichen eine Länge bis zu 60 mm. Obwohl alle Tiere flugfähig sind, nutzen hauptsächlich die Männchen ihre Flügel,
Europäische Gottesanbeterinnen pflanzen sich nur einmal im Leben fort und alle erwachsenen Tiere sterben vor dem Winter, während der Nachwuchs im Larvenstadium überwintert. Wie zahlreiche andere Fangschrecken frisst die europäische Gottesanbeterin das Männchen in bis zu 30 Prozent der Fälle während oder nach der Paarung auf. Ein schwereres Tier in der Lage, deutlich mehr Eier zu produzieren.
Die ursprüngliche Heimat der wärmeliebenden Gottesanbeterin ist der Mittelmeerraum. Traditionell galt der Kaiserstuhl, ein beliebtes Weinanbaugebiet am südlichen Oberrhein, als einer der wenigen Fundorte dieser faszinierenden Fangschreckenart in Deutschland. Hier lebt sie in trockenwarmen Graslandschaften, die oftmals mit Sträuchern durchsetzt sind.
Besonders in den riesigen Rekultivierungsgebieten des Lausitzer Braunkohlereviers findet die Gottesanbeterin optimale Lebensbedingungen vor und ist inzwischen in der Lausitz fast flächendeckend verbreitet. E