Zampern
Das Zampern (auch Zemper, Zempern oder Heischegang genannt) ist eine alte sorbische Tradition in zahlreichen Dörfern der Lausitz. Das Wort stammt vom sorbischen "Heischen, Einfordern" (camprowanje). Entstanden ist das heutige Fest, das jährlich vor der Fastnachtszeit stattfindet, aus vorchristlichen Glaubensformen, Fruchtbarkeitszauber, Begrüßungs- und Vertreibungszauber. Das Maskieren und Verkleiden, das Lärmen und Musizieren sowie das Schlagen mit Lebensruten (Weiden- und Birken-Ruten) sollte böse Geister, Gespenster und Dämonen vertreiben. Vertreiben soll das Zampern auch den Winter, sowie den Frühling empfangen.
Lustige Gesellen in bunten Kostümen und zum Teil gruseligen Masken ziehen durch die Dörfer, rasseln und trompeten den Winter weg, klopfen an jede Tür und erheischen bei den Dorfbewohnern Zutaten für das "Zampernessen", regional auch "Kreschke" genannt, welches teilweise am gleichen Tag, manchmal am darauf folgenden Wochenende stattfindet. Dieser Festschmaus (das "Verprassen" von Speck, Eiern und Spirituosen) findet teilweise in den Dorfgaststätten, aber auch bei Dorfbewohnern oder in der Dorfschmiede statt. War es früher vor allem die Dorfjugend, die durch die Straßen zog, sind mittlerweile auch Erwachsene innerhalb der Zampergesellschaften zu finden.
Die erbetenen Gaben sind Speck, Zwiebeln und Eier, aber auch Wein und Hochprozentiges. Bargeld ist ebenfalls gerne gesehen. Die Beschenkten und ihre Kapelle, -wenn vorhanden-, geben ein (manchmal derbes) Ständchen, und nach dem gemeinsamen Leeren eines Gläschen mit dem Hausbesitzer und einem Tänzchen mit dessen Frau zieht die Gesellschaft weiter zum nächsten Haus.